Expansion ins Baltikum: Brite Payments nun auch im Fintech Hubspot Europas vertreten
Ein Interview über Hintergründe und Pläne mit Brite Payment’s Gründerin und CEO Lena Hackelöer.
Nach der erfolgreichen Einführung seiner Lösung für Echtzeiteinzahlungen in Estland zu Beginn des Jahres 2022, folgt nun auch noch der Launch des gesamten Produktportfolios in Estland, Lettland und Litauen. Brite Payments ist somit nun im gesamten Baltikum vertreten. Wir haben unsere Gründerin und CEO, Lena Hackelöer, gefragt, ob sie uns ein wenig mehr über die strategischen Hintergründe der Expansion verraten kann. Sie hat uns einige spannende Einblicke dazu und über die weiteren Pläne in der Region für das kommende Jahr gegeben.
Was ist das Besondere an den baltischen Staaten zum Thema digitaler Infrastruktur?
Lena Hackelöer (LH): Die baltischen Staaten sind aktuell ein richtiger Tech-Hotspot in Europa. Und das mit zusammen „nur” sechs Millionen Einwohner*innen in Estland, Lettland und Litauen. Alle drei Länder sind beispielsweise in den Top 10 der eGovernment Benchmark der europäischen Kommission. Dieser misst, wie gut digitale Bürgerservices in den EU-Staaten verbreitet sind. Estland ist dabei sogar auf Platz zwei; die öffentliche Verwaltung ist fast vollständig digitalisiert. In so digitalisierten Ländern ist die Start-Up-Szene oft äußerst stark und die Bürger*innen haben eine hohe Technologieaffinität. Außerdem ist das Verhältnis und die Zusammenarbeit zwischen den nordisch-baltischen Staaten traditionell sehr eng und es gibt diverse Synergieeffekte.
Welche Gründe hat Brite, in den baltischen Staaten zu expandieren?
LH: Die Konsument*innen in den baltischen Staaten sind digital sehr versiert. Sie sind es gewohnt, wesentliche Bestandteile ihres Lebens über das Smartphone abzuwickeln. Und dazu gehören eben auch Prozesse wie Onlinebanking und digitale Identifikation. Für Unternehmen wie Brite Payments ist eine Expansion in diese Staaten deswegen natürlich spannend. Zum Einen bieten wir Händler*innen auf dieser Basis die Möglichkeit, ihren Kund*innen gute Payment Experiences zu ermöglichen. Zum Anderen haben wir es damit in diesen Staaten deutlich leichter, eine Awareness für Open Banking Payments zu schaffen.
Was macht die baltischen Staaten im Payment besonders?
LH: Im europäischen Vergleich, besonders mit Blick auf Deutschland, zahlen Kund*innen in den baltischen Staaten wesentlich digitaler. Deutschland ist im EU-Vergleich die Nummer Eins bei Bargeldzahlungen. Kund*innen in Litauen, Lettland und Estland zahlen zwar auch oft noch mit Bargeld, aber deutlich seltener als Verbraucher*innen in Deutschland. Digitale Zahlungsverfahren sind stärker.
Was sind die beliebtesten Zahlarten in den baltischen Staaten?
LH: Die präferierten Zahlungsverfahren variieren im Detail zwischen den baltischen Staaten. In Estland sind beispielsweise Zahlungen über Kreditkarten (Visa, MasterCard, American Express) am beliebtesten – gefolgt von Pay-by-Links-Banküberweisungen und PayPal. Abhängig vom jeweiligen Land ist auch die Zahlung per Nachnahme beliebt. So beispielsweise in Lettland. In Litauen sind Prepaid-Zahlungsmethoden wie paysafecard ein bevorzugtes Zahlungsverfahren.
Wie fügt sich Brite Payments in die Zahlungsinfrastruktur der baltischen Staaten ein?
LH: Die baltischen Staaten sind bereits sehr vertraut mit digitalen Kanälen und bieten die passende technische Infrastruktur für Brite. Die Bevölkerung nimmt digitale Zahlungsverfahren schnell an, sodass sich auch Account-To-Account (A2A)-Zahlungen, die Brite Payments anbietet, schnell in die bestehenden Zahlungsinfrastrukturen integrieren können.
Welche Ziele verfolgt Brite Payments in den baltischen Staaten?
LH: Unser Ziel ist es, den Verbraucher*innen in der Region die Möglichkeit zu geben, sich sofort und so effizient wie möglich zu authentifizieren, zu bezahlen und auszahlen zu lassen. Der Komfort der Kund*innen steht im Vordergrund unserer Lösungen. Brite hat zudem im vergangenen Jahr das Transaktionsvolumen mehr als verdoppelt. Wir erwarten, dass die vollständige Einführung unserer Produkte in den baltischen Staaten das Wachstum weiter antreiben wird.
Was können andere europäische Länder von den baltischen Staaten im Payment lernen?
LH: Die marktorientierte Zusammenarbeit, die sich in der nordisch-baltischen Region herausgebildet hat, ist für europäische Länder ein wichtiges Beispiel, um eine solide digitale Infrastruktur zu schaffen. Erst sie ermöglicht es, innovative Zahlungsmethoden flächendeckend zu etablieren. Und gerade weil die baltischen Staaten so weit fortgeschritten sind in Sachen Digitalisierung, sind die Bürger*innen dort viel offener für Innovationen. Neue Verfahren und Angebote etablieren sich schneller. Im gesamten baltischen Raum gibt es zum Beispiel einheitliche digitale Identifikationssysteme, sogenannte E-IDs. Diese machen Open Banking Payments auch sehr viel bequemer.
Wie wird Brite weiter expandieren, um die aufkommenden Chancen in Europa zu nutzen?
LH: Wir beschäftigen uns natürlich auch mit dem Markt unserer Partner*innen und schauen uns an, wo deren Chancen besonders groß sind. Viele der Händler*innen haben beispielsweise Marktanteile in den baltischen Staaten, was uns vor allem zu diesem Schritt der Expansion dorthin bewegt hat.
Wir bieten bereits Echtzeitauszahlungen in 21 Märkten europaweit an und unsere Abdeckung nimmt stetig zu. Mit der vollständigen Einführung unserer Lösungen im Baltikum sind wir nun gut für ein weiteres Wachstum in Europa positioniert.
Mehr über die Expansion ins Baltikum und wie Brite dort eine verbesserte User Experience in Sachen Instant Payments ermöglicht.