Wie die PSD3 die Zukunft des Payment-Sektors verändern wird
Die Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 war für den europäischen Finanzdienstleistungssektor so etwas wie eine Revolution. Sie bot jungen, agilen und kunden*innenorientierten FinTech-Unternehmen Zugang zur traditionell eher konservativen Bankenwelt durch Open Banking.
Heute, im Jahr 2023, nehmen die Anforderungen von Online-Kund*innen an Händler*innen sowie Dienstleister*innen weiter zu. Grenzüberschreitender mobiler Handel ist für viele europäische Konsument*innen heute Standard. Eine Weiterentwicklung des Finanzdienstleistungssektors ist in diesem Kontext unabdingbar. Aktualisierungen bestehender Rechtsvorschriften wie der PSD2 sind dabei von entscheidender Bedeutung. Erfahren Sie deshalb im folgenden Artikel, wie die PSD3 die Zukunft des Payment-Sektors verändern wird.
PSD3: Was von der neuen Richtlinie zu erwarten ist
2023 wird die PSD3 Gestalt annehmen, bis sie vollständig in Kraft tritt, wird jedoch vermutlich noch einige Zeit vergehen. Das Potential der neuen Richtlinie scheint jenes der vorherigen Version zu übertreffen. So gilt die PSD2 beispielsweise nur für traditionelle Konten und die Anbieter*innen dieser Dienste.
Auch wenn die PSD3 ebenfalls nicht alle Institutionen oder Transaktionsformen abdeckt, so verschafft die neue Gesetzeslage dennoch Klarheit darüber, wie Transaktionen künftig abgeschlossen werden sollen. Diese zentralen Punkte werden dabei abgedeckt.
1. Vereinfachte und effektivere Sicherheitsmaßnahmen
Zu den neuen Sicherheitsmaßnahmen, die die reguläre Secure Customer Authentication (SCA) ersetzen, könnten beispielsweise eine biometrische Authentifizierung oder die Verwendung von Tokens gehören.
Bei der sogenannten Tokenisierung werden sensible Kund*innendaten durch einen eindeutigen Identifikator (Token) ersetzt, was zur Reduzierung des Betrugsrisikos und zum Schutz der Privatsphäre der Kunden beitragen kann.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Einführung einer “digitalen Geldbörse” für Verbraucher*innen nach dem Beispiel der schwedischen BankID. Mit einer solchen digitalen Geldbörse sollen sich sowohl Verbraucher*innen als auch Unternehmen künftig in der gesamten EU digital ausweisen können.
Neben dieser Vereinfachung haben die möglichen neuen Sicherheitsmaßnahmen noch einen weiteren entscheidenen Vorteil: Insbesondere bei Transaktionen zwischen Verbraucher*innen und Unternehmen sollte — durch die reduzierte Eingabe von Daten zur Authentifizierung — die Conversion erheblich verbessert werden.
2. Europäische Harmonisierung von API-Standards
Das Fehlen eines einheitlichen API-Standards hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass in der EU unterschiedliche API-Lösungen entstanden sind. Laut einer EZB-Umfrage in 2021 gibt es derzeit sieben verschiedene europäische API-Standards, sowie weitere nationale Standards, wobei etwa 78 % der EU-Länder die NextGenPSD der Berlin Group nutzen. Die PSD3 wird darauf abzielen, einen einheitlichen europäischen API-Standard herzustellen.
3. Vereinfachter Zugang zu Finanzdienstleistungen
Die Komplexität von Finanzthemen sorgt dafür, dass viele Verbraucher*innen eher wenig Verständnis von Investitionen oder Finanzprodukten im Allgemeinen haben. Sollte die PSD3 dazu beitragen, dieses Wissen zu verbessern, wäre allein dies eine äußerst positive Entwicklung für den Finanzsektor.
Aber auch der praktische Zugang zu Finanzdienstleistungen wie beispielsweise zu Online-Girokonten, Online-Portalen von Anbietern von Kreditkarten und Sofortkrediten oder zu Trading-Plattformen könnte zukünftig vereinfacht werden.
Für Unternehmen ist noch ein weiterer Vorteil von PSD3 denkbar: Durch eine potentielle Überschneidung von Open Banking und Open Insurance, kann zukünftig einfacher ein umfassendes Bild über den finanziellen Status Quo von Verbraucher*innen gewonnen werden.
Insgesamt lässt sich sagen, dass — ähnlich wie die PSD2 — auch die nachfolgende Version eine Richtlinie der maximalen Harmonisierung des europäischen Zahlungsverkehrs sein wird. Zwar werden damit werden lokale Gesetze mehr und mehr negiert. Initiativen wie beispielsweise die digitale Geldbörse aber, werden ein weiterer Schritt zur Vereinfachung des Zahlungsverkehrs sein.
Welche Verbesserungen wir uns erhoffen
Als Anbieter von Zahlungslösungen ist Brite Payments sehr an der PSD3 und ihrem Einfluss auf den europäischen Finanzsektor interessiert. Dies sind aus der Sicht von Brite die wichtigsten Punkte der Gesetzesänderung:
Klare Formulierungen
Die neuen Anforderungen müssen klar formuliert werden, um ein einheitliches Verständnis bei Banken und anderen Finanzdienstleister*innen zu gewährleisten. Wir erhoffen uns beispielsweise mehr Informationen zu Themen wie der Mindestverfügbarkeit von APIs und Backups.
Erhöhte Flexibilität
Aktuell binden einige Banken ihre Kund*innen an ihre Schnittstellen. Künftig sollte es für Zahlungsdienstleister*innen eine Möglichkeit zur Personalisierung innerhalb des Zahlungsvorgangs geben.
Einfachere Testmethoden
Die PSD3 verlangt von Finanzinstituten, dass sie gewisse Standards einhalten und bestimmte Dienstleistungen erbringen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Gesetzgebung auch einfachere Testmethoden ermöglicht. Auf diese Weise kann eine angemessene Qualitätssicherung für Zahlungslösungen gewährleistet werden.
Neue PSD3-Standards mit Brite erfüllen
Die Umsetzung der PSD3 wird von Bank zu Bank leicht variieren. Größere Unterschiede wird es vermutlich bei den internen Prozessen der Banken sowie den von ihnen verwendeten Technologien geben. Grundsätzlich wird es für Banken eine Herausforderung sein, ihre technologischen Standards an die neue Gesetzeslage anzupassen.
Wir verfolgen alle branchenspezifischen Änderungen genau, damit alles, was wir tun, stets den neuesten Richtlinien entspricht. Mit einer Zahlungslösung von Brite agieren auch Sie immer gesetzeskonform.
Brite kann die notwendigen Verbindungen und Tests durchführen, um sicherzustellen, dass alle Finanzinstitute die PSD3-konformen Regeln und Standards einhalten. Zudem kann Brite einfache und gut dokumentierte API-Lösung entwickeln und anbieten, sodass Händler*innen nur eine Integration verwenden müssen.
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ÜBER BRITE
Brite ist ein lizenziertes Zahlungsinstitut, das von der schwedischen Finanzaufsicht überwacht wird und 2019 von Expert*innen der Fintech-Branche in Stockholm gegründet wurde.
Brite möchte den Account-to-Account Zahlungsverkehr revolutionieren und Unternehmen dabei helfen, Online-Zahlungen schneller, sicherer und einfacher zu gestalten und damit das Kundenerlebnis maßgeblich zu verbessern.