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14 Oct 2024 Artikel

CESOP: Welche wichtigen Fakten müssen Unternehmen dazu kennen?

Am 1. Januar 2024 trat das zentrale elektronische Zahlungssystem der EU, bekannt als CESOP (Central Electronic System of Payment Information), in Kraft. Alle Zahlungsdienstleister (PSPs) in der Europäischen Union sind nun verpflichtet, Transaktionsdetails zu grenzüberschreitenden Zahlungen an die lokalen Steuerbehörden zu melden. Dazu zählen Banken, E-Geld-Institute und andere regulierte Zahlungsdienstleister, einschließlich Brite Payments. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über CESOP und erläutert, welche Auswirkungen das neue Zahlungssystem auf Ihr Unternehmen hat.

Was muss ich dazu wissen

Was ist CESOP und wen betrifft das neue Zahlungssystem?

CESOP ist eine Maßnahme der Europäischen Kommission, die darauf abzielt, die Mehrwertsteuerlücke (VAT gap) in der EU zu schließen. Diese Lücke bezieht sich auf die aufgrund von Fehlern und Betrug verlorenen Mehrwertsteuereinnahmen. Durch die Erfassung von Daten über grenzüberschreitende Zahlungen soll CESOP der EU helfen, zuvor nicht erhobene Mehrwertsteuer zurückzugewinnen.

CESOP stellt im Wesentlichen eine neue Verwaltungsaufgabe für Zahlungsdienstleister (PSPs) in der EU dar. Diese müssen künftig grenzüberschreitende Zahlungen erfassen und Informationen alle drei Monate an die zuständigen Steuerbehörden melden.

Welche Transaktionen unterliegen der CESOP-Meldepflicht?

Betroffen sind alle grenzüberschreitenden Zahlungen von Verbraucher*innen innerhalb der EU. Zahlungsdienstleister, die diese Transaktionen abwickeln, sind verpflichtet, bestimmte Zahlungsinformationen zu speichern und zu melden. Wenn sowohl der Zahlungsdienstleister der zahlenden Verbraucher*in als auch der der empfangenden Personen in der EU ansässig sind, ist der Dienstleister der zahlenden Verbraucher*in von der Meldepflicht ausgenommen. Diese Ausnahme gilt jedoch nicht für zwischengeschaltete Zahlungsdienstleister in komplexen Zahlungsketten. Überschreiten die Zahlungen an eine*n Zahlungsempfänger*in 25 Transaktionen pro Quartal, müssen alle diese Transaktionen gemeldet werden.

-> CESOP ist nur eine von vielen neuen Vorschriften, die im Jahr 2024 relevant sind. Weitere Informationen finden Sie in unserem umfassenden Report zu relevanten Regularien des europäischen Payment-Sektors.

Wer unterliegt CESOP?

Die Meldepflicht gilt für Zahlungsdienstleister gemäß der Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), einschließlich Kreditinstitute, E-Geld-Institute, Postgiro- und Zahlungsinstitute. Dazu gehören auch Institute, die unter die Ausnahme für kleine Zahlungsdienstleister (SPIs) fallen. In der Praxis sind Banken, Kartenanbieter, Händlerbanken und kommerzielle Zahlungsdienstleister jedoch am stärksten betroffen. Auch Einzelhändler und Marktplätze, die eigene Zahlungsdienste betreiben, fallen unter PSD2.

-> PSD2 hat die Zahlungen für europäische Online-Händler revolutioniert. Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen dieser Richtlinie und die neueste Überarbeitung, PSD3, in unserem PSD3 Explainer.

Wie werden Daten gemeldet?

Zahlungsdienstleister in der EU, die meldepflichtige Daten erheben, sind verpflichtet, diese an die Steuerbehörden ihres Heimatmitgliedstaates sowie an die Steuerbehörden der Mitgliedstaaten, in denen sie tätig sind, zu übermitteln. Dabei bestimmt die BIC/IBAN-Nummer den Standort der Zahlungsempfänger*innen und der zahlenden Verbraucher*innen. Alle Daten müssen im standardisierten XML-Format übermittelt werden, das auf der CESOP-Website der EU-Kommission zugänglich ist.

Wie wird CESOP die Zahlungen in der EU beeinflussen?

CESOP ist ein wichtiger Bestandteil der umfassenden Strategie der Europäischen Union für digitale Finanzen. Die genauen Details zu seiner Umsetzung und die damit verbundenen Auswirkungen können sich im Laufe der legislativen Prozesse weiterentwickeln, während die Marktakteure darauf reagieren. Dennoch lassen sich bereits jetzt einige potenzielle Effekte auf den Zahlungsverkehr in der EU vorhersagen

  1. Verbesserte grenzüberschreitende Zahlungen
    Ein zentrales Ziel von CESOP besteht darin, die Effizienz grenzüberschreitender Zahlungen innerhalb der EU zu erhöhen, sodass sie ebenso unkompliziert, schnell und sicher wie Inlandszahlungen sind. Dies würde den Binnenmarkt erheblich stärken und die Transaktionen für Verbraucher*innen und Unternehmen in den Mitgliedstaaten erleichtern.
  2. Reduzierung der Abhängigkeit
    Die EU verfolgt das Ziel, ihre Abhängigkeit von externen (insbesondere nicht-europäischen) Zahlungsinfrastrukturen zu verringern, indem ein eigener Zahlungsmarkt etabliert wird. Dies ist nicht nur für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit wichtig, sondern auch für die finanzielle Souveränität und Sicherheit.
  3. Erhöhte Zahlungssicherheit und Datenschutz
    CESOP kann die Sicherheits- und Datenschutzstandards für Zahlungen innerhalb der EU verbessern, insbesondere angesichts des strengen regulatorischen Rahmens (z. B. DSGVO). Verbraucher*innen in Europa könnten von höheren Standards zum Datenschutz profitieren und gleichzeitig das Risiko von Betrug verringern.
  4. Regulatorische und Compliance-Anforderungen
    Unternehmen, die im Zahlungsverkehr der EU tätig sind, müssen sich mit den regulatorischen und Compliance-Anforderungen von CESOP auseinandersetzen. Die Anpassung an diese neuen Vorschriften könnte bedeutende Veränderungen in ihren operativen, rechtlichen und Compliance-Strukturen nach sich ziehen.

Auswirkungen von CESOP auf Zahlungsdienstleister

In der Praxis werden insbesondere Banken, Kartensysteme, Händlerakquisiteure und kommerzielle Zahlungsdienstleister die größten Auswirkungen von CESOP spüren. Dazu zählen auch Einzelhändler und Marktplätze, die eigene interne Zahlungsdienstleistungen betreiben, die den Vorgaben der PSD2 unterliegen.

Einrichtungen, die unter bestimmte Ausnahmen fallen oder erwarten, dass ihre bearbeiteten Zahlungen unter dem De-minimis-Schwellenwert bleiben, sollten ihren Status regelmäßig überwachen. Sie sollten betriebliche Verfahren einrichten, um sicherzustellen, dass sie die Anforderungen zur Meldung gemäß CESOP erfüllen, falls sie nicht mehr für Ausnahmen qualifiziert sind oder unter den Schwellenwert fallen.

Was müssen Unternehmen über CESOP wissen?

Mehrländerberichterstattung

Zahlungsdienstleister in der EU, die sowohl im Heimatland als auch in anderen Mitgliedstaaten tätig sind, müssen effiziente Verfahren einrichten, um die rechtzeitige Einhaltung aller erforderlichen Rechtsvorschriften sicherzustellen.

Wichtige Überlegungen sind:

  • Identifikation der Länder, die CESOP-Berichte erfordern.
  • Implementierung von Maßnahmen zur Meldung aller relevanten Transaktionen.
  • Etablierung von Protokollen, um doppelte Berichterstattung von Transaktionen zu vermeiden.
  • Identifikation etwaiger Unterschiede in den Berichterstattungsmethoden und -formaten zwischen den lokalen Steuerbehörden.

Auswirkungen auf Systeme

CESOP erfordert die Berichterstattung von Daten. Erforderliche Daten müssen identifiziert werden, die Datenqualität muss überprüft und Verfahren zur Datenextraktion und -zusammenstellung müssen etabliert werden. Da CESOP mit einer großen Menge an Daten umgeht, ist es wichtig, die Systeme nicht unnötig zu belasten.

Wichtige Aspekte sind:

  • Sicherstellung, dass alle relevanten Systeme und Datenquellen für die CESOP-Berichterstattung geeignet sind.
  • Gewährleistung eines reibungslosen Betriebs der Systeme und regelmäßige Überprüfung von Datensicherungen, um eine fristgerechte Berichterstattung sicherzustellen.
  • Einrichtung geeigneter Regeln und Kontrollen, die mit den betrieblichen Abläufen des Unternehmens in Einklang stehen.

Datenvalidierung und Qualitätssicherung

Die Steuerbehörden werden die Daten jedes Mal überprüfen, wenn sie einen CESOP-Bericht erhalten. Wenn die Daten diese Überprüfung nicht bestehen, muss der Zahlungsdienstleister (PSP) die notwendigen Korrekturen vornehmen und einen neuen Datensatz übermitteln.

Wichtige Überlegungen sind:

  • Regelmäßige Überprüfung der Datenqualität: Stellen Sie sicher, dass die Daten regelmäßig auf Genauigkeit und Vollständigkeit überprüft werden, um Fehler frühzeitig zu erkennen.
  • Fehlervermeidung: Entwickeln Sie Strategien zur Minimierung von Fehlern und Fragen während der Datenvalidierung, um den Prozess effizienter zu gestalten.
  • Festlegung von Verfahren: Legen Sie klare Schritte fest, die zu befolgen sind, falls die Daten die Überprüfung nicht bestehen. Dies sollte die Identifizierung der Fehlerursache und die Umsetzung von Korrekturmaßnahmen umfassen.

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Als europäischer Zahlungsdienstleister stellt Brite sicher, dass alle erforderlichen Daten zu grenzüberschreitenden Zahlungen an die Steuerbehörden gemeldet werden. Dies ist nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen Brite seine Instant A2A Payments sicher und effizient gestaltet und Zahlungsausfälle sowie Betrug deutlich minimiert.

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