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10 Sep 2024 Artikel

Payment Initiation Services (PIS): Ein Leitfaden


Die digitale Zahlungslandschaft durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel, bei dem sogenannte Payment Initiation Services (PIS) eine zentrale Rolle spielen. Diese Zahlungsauslösedienste ermöglichen direkte Finanztransaktionen zwischen Verbraucher*innen und Unternehmen, ohne dass traditionelle Zwischenhändler wie Banken beteiligt sind.

Payment Initiation Service Provider (PISP), also Anbieter von Zahlungsauslösediensten, verbessern den Zahlungsverkehr, indem sie die Weiterentwicklung von Zahlungsmethoden wie A2A Payments unterstützen und somit Alternativen zu herkömmlichen Zahlungsmethoden wie Kreditkarten oder Lastschriften bieten.

Durch die Nutzung der Open Banking-Technologie erleichtern sie den direkten Geldtransfer zwischen Konten, was Zahlungen effizienter gestaltet und das Kund*innenerlebnis verbessert. Die rechtliche Grundlage für die Entwicklungen durch PISPs bildet die europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD3 sowie die Vorgängerversion PSD2, die den Grundstein für die Open Banking-Technologie legte.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf PIS und die Arbeit der PISPs. Zentrale Themen sind das regulatorische Umfeld, der Vergleich mit Kontoinformationsdienstleistern (AISPs) sowie die Integration von PISPs in das bestehende digitale Zahlungsökosystem. Außerdem untersuchen wir, wie PISPs die Transaktionssicherheit erhöhen und Finanzabläufe optimieren.

Die digitale Zahlungslandschaft durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel, bei dem sogenannte Payment Initiation Services (PIS) eine zentrale Rolle spielen.

Was ist ein Payment Initiation Service?

Ein Payment Initiation Service ist ein modernes Finanzdienstleistungsprodukt, das Account-to-Account Payments (A2A Payments) ermöglicht. Dabei erhält ein autorisierter Drittanbieter (TPP) die Erlaubnis, auf das Bankkonto eines Nutzers oder einer Nutzerin zuzugreifen, um Überweisungen zu initiieren. Klassische Zahlungsabläufe, wie sie bei Kreditkartenzahlungen üblich sind, werden umgangen, was zu Einsparungen bei Bearbeitungszeiten und möglicherweise auch bei Transaktionsgebühren führt.

Der rechtliche Rahmen für diese Innovation im Zahlungsmarkt wird durch die im Jahr 2018 in Kraft getretene PSD2 geboten. Diese Richtlinie gewährleistet durch strenge Sicherheitsmaßnahmen den Schutz der Verbraucher*innen. Die Technologie, die PIS zugrunde liegt, umfasst fortschrittliche Verschlüsselung und strenge Compliance-Protokolle. Sie dient dem Schutz von Transaktionsdaten, gewährleistet einen sicheren Geldtransfer zwischen Bankkonten und stärkt so das Vertrauen der Verbraucher*innen in digitale Zahlungen.

Was ist ein Payment Initiation Service Provider?

Ein Payment Initiation Service Provider ist ein Anbieter von Zahlungsauslösediensten. Diese Unternehmen sind autorisiert, Zahlungsdienste im Namen von Verbraucher*innen auszuführen. Um die Sicherheit der Transaktionsabwicklung zu gewährleisten, unterliegen die Anbieter der Finanzaufsicht. Zu den PISPs zählen beispielsweise Technologie-Startups, andere Finanzdienstleistungsunternehmen oder traditionelle Banken, die ihr Serviceangebot erweitern möchten.

Um als Anbieter von Zahlungsauslösediensten zugelassen zu werden, müssen Unternehmen spezielle Compliance-Standards erfüllen, einschließlich strenger Sicherheitsbewertungen zur betrieblichen Integrität. Brite Payments erfüllt diese rechtlichen Anforderungen und ist als PISP tätig.

PISP und AISP: Worin liegen die Unterschiede?

PISPs und AISPs – also Zahlungsauslösedienstleister und Kontoinformationsdienstleister – bieten Open Banking-basierte Dienstleistungen an, die darauf abzielen, die Benutzer*innenerfahrung zu verbessern. Sie erfüllen jedoch völlig unterschiedliche Funktionen.

AISPs sind TPPs, die Informationen von verschiedenen Bankkonten konsolidieren, um einen umfassenden Finanzüberblick für die jeweiligen Verbraucher*innen zu bieten. Diese Informationsbeschaffung bei den kontoführenden Finanzinstituten erfolgt nach ausdrücklicher Zustimmung der Verbraucher*innen über API-Schnittstellen. Ziel dieses Services ist es, den Verbraucher*innen eine Übersicht über ihre finanzielle Situation zu verschaffen. Zudem können die TPPs überprüfen, ob die Verbraucher*innen die Voraussetzungen für bestimmte finanzielle Dienstleistungen, wie wiederkehrende Zahlungen, erfüllen.

Im Gegensatz dazu führen PISPs nach Autorisierung der Verbraucher*innen tatsächliche Transaktionen von Konto zu Konto durch. Das Leistungsspektrum umfasst unter anderem die Begleichung von Rechnungen oder wiederkehrende Zahlungen (Abonnements etc.). 

Möchten Sie mehr über Account Information Services und deren Anbieter erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Artikel zu den Vorteilen von AIS.

Übrigens: Anbieter wie Brite Payments kombinieren AIS und PIS und ermöglichen so das Onboarding, die Verifizierung und die Zahlung für Verbraucher*innen in einem einzigen Prozess.

Wie hat Open Banking zum Aufstieg von PISPs beigetragen?

Die Grundlage des Open Bankings – die Verpflichtung für Banken, einen sicheren Datenzugriff über APIs zu ermöglichen – hat die Zahlungslandschaft in Europa erheblich verändert. Durch die Regelungen der zweiten europäischen Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) können Payment Initiation Service Providers direkte Konto-zu-Konto-Transaktionen initiieren und somit traditionelle Zahlungssysteme wie Kredit- und Debitkarten umgehen.

Händler profitieren von schnelleren und kostengünstigeren Transaktionen sowie von weniger Rückbuchungen. Nicht zuletzt deshalb gilt die PSD2 gemeinhin als Innovationstreiber. Zudem erhöht sie die Sicherheit und den Schutz der Verbraucher*innen.

Darüber hinaus gestattet die Gesetzgebung den PISPs einen „Lese- und Schreibzugriff“, der es ihnen ermöglicht, Transaktionen durchzuführen und nicht nur Finanzdaten anzuzeigen. Auf diese Weise verändert Open Banking das Zahlungsökosystem nachhaltig – hin zu erhöhter Transaktionsgeschwindigkeit, mehr Transparenz und niedrigeren Kosten. Die fortschrittlichen Lösungen sorgen für eine erhebliche Vereinfachung der Prozesse und maximieren die Kundenzufriedenheit.

Auf einen Blick: Die Geschichte von Open Banking und PIS

Ursprünge und regulatorische Grundlagen:

Open Banking ist das Ergebnis weitreichender Bemühungen, den Wettbewerb und die Transparenz im Finanzdienstleistungssektor zu erhöhen. Den größten Einfluss hatte dabei die PSD2, da sie Banken vorschrieb, ihre Daten unter Einhaltung strenger Sicherheitsmaßnahmen an Drittanbieter weiterzugeben.

Entwicklung von Standards und Protokollen:

Der sichere Datenaustausch zwischen Banken und Drittanbietern wird heute durch regulatorische Standards und Protokolle gewährleistet. Diese wurden entwickelt, um anfängliche Bedenken hinsichtlich des Verbraucher*innenschutzes (Stichwort: Datensicherheit) auszuräumen und den Grundstein für ein vertrauenswürdiges Open Banking-Ökosystem zu legen. Heute sorgen TPPs auf Grundlage dieser Standards mit sicheren Dienstleistungen für eine Verbesserung des Benutzer*innenerlebnisses.

Auswirkungen auf Finanzdienstleistungen:

Durch die Einführung von Open Banking gibt es heute eine Vielzahl neuer Finanzdienstleistungen. PISPs nutzen diesen gesetzlichen Freiraum, um optimierte Zahlungslösungen zu entwickeln und anzubieten – eine Entwicklung, von der sowohl Unternehmen als auch Verbraucher*innen profitieren.

Wie sicher sind Transaktionen über PISPs?

höheres Maß an Sicherheit. Dies ist insbesondere der Fall aufgrund der Anforderungen der PSD2, die eine starke Kundenauthentifizierung (einschließlich Multi-Faktor-Authentifizierung) vorschreibt. Zusätzlich werden oft moderne Sicherheitsmaßnahmen wie End-to-End-Verschlüsselung eingesetzt, um die Sicherheit der Transaktionen weiter zu erhöhen.

Dadurch werden die Risiken von Datenschutzverletzungen und nicht autorisierten Transaktionen erheblich reduziert. PIS-Transaktionen unterliegen zudem den strengen Compliance-Standards der Finanzaufsichtsbehörden, die hohe Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz stellen. Im Vergleich zu Kartenzahlungen entfällt das Risiko des physischen Diebstahls von Daten, da keine physischen Karten verwendet werden. Die Sicherheitsprotokolle, einschließlich starker Kundenauthentifizierung und Verschlüsselung, tragen dazu bei, das Risiko von Datendiebstahl erheblich zu minimieren.

Was sind die Vorteile von PIS?

Für Verbraucher*innen:

  • Schnelle und einfache Zahlungen: Transaktionen werden oft in Echtzeit durchgeführt.
  • Vermeidung von Mahngebühren: Zahlungen erfolgen unmittelbar, was das Risiko von verspäteten Zahlungen und Mahngebühren minimiert.
  • Gesteigerte Sicherheit und Transparenz: Moderne Sicherheitsprotokolle und starke Authentifizierung sorgen für mehr Sicherheit und eine transparente Nachverfolgung der Zahlungen.

Für Händler:

  • Sofortige Bestätigung von Transaktionen: Händler erhalten sofortige Bestätigungen über den Abschluss von Zahlungen.
  • Schneller Zugriff auf Gelder und optimierter Cashflow: Verbesserte Liquidität durch schnellere Zahlungsabwicklung und höhere Planungssicherheit.
  • Häufig geringere Transaktionsgebühren: Im Vergleich zu traditionellen Zahlungsmethoden können die Gebühren niedriger sein.
  • Weniger Verwaltungsaufwand und effizienteres Finanzmanagement: Reduzierung des Verwaltungsaufwands und vereinfachter Kontenabgleich durch automatisierte Prozesse.

Die Auflistung macht deutlich, dass Transaktionen über PISPs, die in der Regel als “Pay by Bank” oder “Per Bank bezahlen” bekannt sind, Vorteile für Verbraucher*innen und Händler bieten und damit unbedingt in den Checkout eingebunden werden sollten. 

Brite als PISPs: Erfahren Sie mehr

Von Instant Payments und Instant Payouts bis hin zur Aggregation und Kundenverifizierung für Unternehmen – Brite ebnet den Weg für eine neue Zahlungslandschaft innerhalb Europas.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Brite Payments Sie bei der Bereitstellung sofortiger A2A-Zahlungen und anderer innovativer Finanzprodukte unterstützen kann, wenden Sie sich bitte an unsere Zahlungsexperten. Als Open-Banking-basierter AISP und PISP der zweiten Generation sind wir führend in der Zahlungstechnologie in Europa.

https://britepayments.com/de/anfragen/